Artikel der Zeitung aus Bad Salzungen, 7.11.1995
Durch Akupunktur kam das Augenlicht zurück
74 jähriger konnte Sehkraft zurückerhalten
Durch eine Akupunkturbehandlung in Dänemark konnte der 74 jährige Salzunger Bruno Joecks 30 Prozent seiner Sehkraft wieder zurückerhalten
Im Frühjahr dieses Jahres verschlechterte sich die Sehkraft des Rentners Bruno Joecks sehr rapide. Ende April registrierten die Augenärzte eine noch vorhandene Sehkraft von unter 10 Prozent, das bedeutet Erblindung. In Bad Salzungen, Meiningen und Suhl suchte er insgesamt sechs Augenärzte auf, mit einem Quentchen Hoffnung, dass ihm doch noch geholfen werden kann.
Alle Augenspezialisten im Thüringer Raum stellten einheitlich fest, es liege eine mangelnde Durchblutung der Sehzellen vor. Gegen eine solche Krankheit sei bisher noch kein Kraut gewachsen, beteuerten die Augenärzte gegenüber Bruno Joecks und es gäbe keinerlei Möglichkeit, ihm zu helfen.
Tatsächlich erhielt sie auch wenig später Rückantwort von John Boel aus der dänischen Stadt Avlum. Das Material von John Boel war für Ingrid Koch und Bruno Joecks äußerst interessant, denn es enthielt Beispiele, wie Menschen durch Akupunktur ihre Sehkraft zurückerlangten. „Eigentlich brauchte ich nicht lange zu überlegen, um den Entschluss zu fassen, mich für eine solche Behandlung zu entscheiden, denn es war für mich mit Sicherheit die letzte Chance, um überhaupt wieder etwas sehen zu können“, unterstrich Bruno Joecks im Gespräch.
Vom 4. bis 9. September reiste dann der rüstige Senior in Begleitung eines ehemaligen Arbeitskollegen und Freundes Guido Fixmer auf eigene Kosten nach Dänemark, mit der Hoffnung auf eine erfolgreiche Behandlung.
Insgesamt unterzog sich Bruno Joecks zehn Akupunkturbehandlungen. Zweimal täglich wurden ca. 10 Nadeln an verschiedenen Körperstellen gesetzt, ohne dass die Augen in die Behandlung einbezogen wurden. Nach der letzten Akupunktur sollte Bruno Joecks Buchstaben lesen. Obwohl er vor dem gesamten Zyklus nicht einmal das größte E auf der Lesetafel erkennen konnte, las er jetzt weitere vier kleinere Zeilen. Bruno Joecks konnte es in diesem Augenblick selbst kaum fassen und beschreibt das Gefühl als die größte Freude in seinem Leben.
Bedanken möchte sich Bruno Joecks bei allen, die ihm geholfen haben, den Schicksalsschlag der Erblindung zu überwinden und ihm damit ein neues Lebensziel gaben.
Ein Ärgernis bleibt trotzdem bei ihm haften. Ein Antrag bei der Bad Salzunger AOK zu Kostenübernahme wurde in den ersten sieben Wochen weder zur Kenntnis genommen, noch beantwortet, obwohl sich Frau Koch telefonisch mehrfach über den Stand der Dinge erkundigte. Jetzt liegt dem Senior ein Formblatt der AOK zur Stellungnahme des behandelnden Arztes vor. In weiteren Telefonaten mit der zuständigen Mitarbeiterin versuchte man Ingrid Koch und Bruno Joecks klarzumachen, dass eine Behandlung im Ausland nicht durch die AOK getragen werde. „Im Gegensatz zur AOK bemühen sich Ärzte, Freunde und Bekannte sehr um meine Gesundheit. Ich möchte nur wissen, wofür ich die Beiträge bezahle“, bemerkte der Senior ärgerlich.
Auf die Frage, wie er es sich erklären könne, durch die Akupunktur wieder zu seinem Augenlicht zu gelangen, meinte Bruno Joecks: “Man muss nur fest an einen Erfolg glauben.“